Was ist die perfekte Font für deine Brand?

März 26, 2020
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Hast du dir schon einmal Gedanken zu den Fonts für deiner Brand gemacht? Noch nicht? Dann lies jetzt auf jeden Fall weiter. Falls du dir bereits Gedanken dazu gemacht hast, zeigen wir dir in diesem Artikel, wie sie auch garantiert zu deiner Brand passen.

Bevor wir uns aber daran machen eine Font auszuwählen, gehen wir zuerst auf die Psychologie hinter den Fonts ein. Wir verfolgen einen Psychology First Ansatz für ein wirklich einzigartiges Branding. D.h. die Brand Psychology bildet das Fundament für alle Branding Entscheidungen und sorgt dafür, dass wir ein in sich stimmiges Bild schaffen. Wir werden uns 3 Arten von Fonts anschauen und wie man diese einsetzt. Danach wirst eine bessere Vorstellung davon haben, wie du Fonts bewusst für dein Branding einsetzen kannst. Legen wir los.

Menschen lieben Muster

Um zu verstehen, warum bestimmte Fonts bestimmte Emotionen, Gedanken und Reaktionen auslösen, müssen wir uns anschauen, wie Menschen Dinge wahrnehmen. Mit der Zeit sammelt unser Gehirn Informationen und organisiert sie. Durch Erfahrungen, Medienkonsum, Bildung und vielem mehr sind wir ständig dabei Informationen zu verarbeite und zu organisieren. Zahlreiche Studien belegen, dass wir instinktiv nach Muster suchen. In einem Paper von 2014 schreibt Mark Mattson:

„Die fundamentale Aufgabe des Gehirns … ist es Informationen, die aus der Umwelt durch Reizeinströmung aufgenommen wurden, zu entschlüsseln und integrieren und anschließend anpassungsfähige Verhaltensmuster zu generieren.“

Mit anderen Worten bedeutet das, dass wir versuchen Assoziationen zu bilden zu dem, was wir sehen und dem, was wir in der Vergangenheit gesehen haben. Dies war eine entscheidende Fähigkeit, die unseren steinzeitlichen Vorfahren das Überleben gesichert hat. Damit konnten sie z.B. bestimmen welche Pflanzen essbar sind, erfolgreich jagen, das Wetter vorhersagen etc.

Es ist also Teil unser DNA nach Muster zu suchen. 

Wie können wir das für unser Branding nutzen? Im Laufe der Zeit werden Assoziationen in unserem Gehirn gebildet und genau an diese können wir anknüpfen und Zeichen unserer Brand senden.

Deine Kunden haben schon ihr ganzes Leben Kontakt zu Fonts: in Zeitungen, auf Schildern, in Bücher, auf Produktverpackungen, wirklich überall. Je nachdem in welchem Kontext sie die Fonts sehen, haben sie bereits eine vorgefasste Vorstellung davon.

Wenn du deine Fonts mit diesem psychologischen Hintergrund auswählst, dann kannst du bestimmen welche Reaktion du bei deiner Zielgruppe auslösen möchtest. Ziemlich machtvoll oder? Ich bin mir sicher, du wirst dieses wissen nur positiv einsetzen.

Schauen wir uns die 3 Arten von Typographie und ihre Assoziationen dazu an.

Serif Fonts

Serif Fonts haben kleine Häckchen am Ende des Schriftzugs, die man Serifen nennt. Die ersten Serifen wurden bereits von Steinmetzen benutzt um Buchstaben in Stein zu meißeln. Die Umrisse wurden zur Orientierung auf den Stein gemalt und der Steinmetz hat entlang dieser Umrisse gemeißelt. Die Serifen sind dann durch die Pinsel-Inschriften entstanden.

Du findest Serifen in den meisten Büchern, aber auch in Zeitungen und Zeitschriften. Ein bekanntes Beispiel ist hier die New York Times. Genauso sind sie in Logos von großen Institutionen, wie Banken, Museen und Universitäten zu finden.

Serif Fonts wurden von vielen etablierten und zeitlosen Brands verwendet. Daher gibt es dazu einige unterschiedliche Assoziationen. Sie fühlen sich: klassisch, stylisch, verlässlich, traditionell und manchmal auch formell an.

Einige bekannte Beispiele für Serif Fonts sind: Times New Roman, Georgia, Palatino, Garamond, und Abril Display.

Hier sind einige Assoziationen, die Leute sehr wahrscheinlich bilden, wenn du eine Serif Font als deine primäre Font für deine Brand verwendest:

  • Deine Brand ist etabliert und hat Stehvermögen
  • Deine Brand schätzt Tradition
  • Deine Brand ist zuverlässig und klug
  • Die Leute können deiner Brand vertrauen
  • Deine Produkte sind die hohen Preise wert

In Bezug zu unseren Brand Leitbildern passen sie gut zu: Der Pate, Marilyn Monroe und Sherlock Holmes.

Sans-Serif Fonts

Die zweite Art von Fonts sind Sans-Serif Fonts. Sie bilden das Gegenstück zu den Serif Fonts und  haben keine Serifen. Du findest sie auf Straßenschildern (hier steht Lesbarkeit im Vordergrund), in Logos von moderneren Brands oder auf Covern von zeitgemäßen Magazinen. Besonders beliebt sind im Internet und auf Webseiten. Allein deswegen geben zu uns ein modernes Gefühl. Außerdem fühlen sie sich jung und locker an.

Einige bekannte Beispiele für Sans-Serif Fonts sind: Arial, Montserrat, Proxima Nova, und Open Sans.

Sie haben den Vorteil, dass sie sehr vielseitig sind. Du kannst sie mit Fonts kombinieren, die einen ausdrucksvolleren Charakter haben, um mehr Balance zu schaffen.

Hier sind einige Assoziationen, die Leute sehr wahrscheinlich bilden, wenn du eine Sans-Serif Font als deine primäre Font für deine Brand verwendest:

  • Deine Brand ist frech und modern
  • Deine Brand ist sachlich
  • Deine Brand ist auf dem Gipfel der Innovationskurve
  • Deine Brand ist direkt, unkompliziert und pragmatisch

In Bezug zu unseren Brand Leitbildern passen sie gut zu: Forrest Gump, Richard Branson und Usain Bolt.

Script Fonts

Script Fonts sind die dritte große Art von Fonts. Diese sind im Grunde handschriftliche Fonts. Einige der beliebtesten Brands verwenden Script Fonts: Coca Cola, Kellogs oder Virgin Airlines. Diese Art fühlt sich locker und einladend an. Manchmal fühlen sie sich auch freundlich oder feminin an (aber nicht immer). Eine Graffiti Font wird z.B. andere Emotionen auslösen als eine Script Font auf einem Liebesbrief.

Einige Script Fonts, die du vielleicht kennst sind: Playfair Script, Allura, Pacifico, und Mr. Defoe.

Achtung: Da Script Fonts so markant sind können sie schnell etwas langweilig oder overused sein.

Script Fonts sind im Gegensatz zu den Sans-Serif Fonts nicht sehr vielseitig. Sie sind explosiv und eindrucksvoll, aber sie müssen sehr spärlich eingesetzt werden. Dafür gibt es ein paar wichtige Gründe.

Script Fonts sind auf psychologischer Ebene sehr laut. Sie erzählen eine Menge über sich, da sie viel extra Kontext liefern.

In der Regel sind sie nicht sehr leserlich, daher sind sie weniger geeignet für längere Überschriften oder Body Text.

Allgemein eignen sich Script Fonts sehr gut als Zusatz zu deiner primären Font. Sie eignen sich großartig um etwas Feuer oder Betonung einzubauen und verleihen deiner Brand damit etwas mehr Würze und Interesse.

Script Fonts können für viele unserer Brand Leitbilder verwendet werden um Akzente zu setzen, besonders aber für Marilyn Monroe, Mutter Teresa, Richard Branson und Leonardo da Vinci.

Display Fonts

Die 3 geläufigsten Arten von Fonts haben wir uns bereits angeschaut. Einige Fonts fallen allerdings in keine dieser Kategorien. Diese Fonts sind, sagen wir mal, einfach ein bisschen komisch. Display Fonts sehen sehr dekorativ aus. Genauso wie Script Fonts sollten sie sehr sparsam eingesetzt werden. Sie können dir helfen deiner Brand einiges an Persönlichkeit zu verleihen.

Diese Art von Fonts ist aktuell sehr trendy, daher ist auch hier Vorsicht geboten. Wir wollen unsere Brand nicht auf Trends aufbauen. Indem du die Persönlichkeit deiner Brand verstehst und klar definierst, wie sie sich der Welt zeigen soll, wird sie auch die Zeiten überdauern. Und damit musst du nicht alle sechs Monate ein Re-Branding machen.

Ich empfehle dir hier wirklich bei Serif und Sans-Serif Fonts zu bleiben. Display Fonts würde ich höchstens für ein bestimmtes Produkt oder eine Kampagne verwenden.

Nun kannst du dich an die Arbeit machen und das neue Wissen umzusetzen. Wähle eine Font, die wirklich zu deiner Brand passt (und nicht eine, die gerade trendy ist oder dir „einfach“ gefällt). Wir hoffen dieser Artikel konnte dir ein paar Einblicke in die Psychologie hinter den Fonts geben und wie du sie einsetzt. Schreibe in den Kommentare, wie dir der Artikel gefallen hat und welche deine Lieblingsfonts sind.

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